Teatro La Fenice
von Thomas Stiegler
Das »Teatro La Fenice« ist eines der ältesten und bekanntesten Opernhäuser Europas. Es wurde am 16. Mai 1792 eröffnet und jährlich strömen unzählige Besucher in das für 1.000 Zuseher angelegte Haus, um die wunderbar inszenierten Opernproduktionen zu genießen.
Schon sein Name ist interessant und gibt einen tiefen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Hauses. Denn »La Fenice« bedeutet zu Deutsch »Der Phönix« und ist einerseits ein Hinweis darauf, dass sich der Bau des Gebäudes dem Brand und der Zerstörung seines Vorgängers, des wichtigsten Opernhauses der Stadt, dem »Teatro San Benedetto«, verdankt. Andererseits verdankt sich der Name aber auch den Gründungsmitgliedern, die zu einem Großteil verschiedenen Freimaurerlogen angehörten und hier ein Opernhaus ganz im Sinne ihrer Richtlinien erbauen wollten. So erkennt man auch in zahlreichen Libretti aus der Anfangszeit Anspielungen auf freimaurerische Inhalte.
1836 sollte das Opernhaus wieder durch Feuer schwer beschädigt werden (durch einen technischen Fehler bei der Gasbeleuchtung), doch innerhalb eines Jahres waren alle Schäden behoben und das Haus erstrahlte im neuen Glanz.
Von Anfang an wurden im »Teatro La Fenice« viele bekannte Werke uraufgeführt und Komponisten wie Gioachino Rossini, Gaetano Donizetti oder Vincenzo Bellini gehörten zu den beliebtesten Tonkünstlern des Hauses. Auch G. Verdis Opern »Rigoletto« und »La Traviata« standen auf dem Spielplan und er wählte das Haus regelmäßig für Uraufführungen seiner Werke. Im Jahr 1853 fand hier auch die italienische Uraufführung von Richard Wagners »Rienzi« statt, die, obwohl Wagner kein italienischer Komponist war, ein großer Erfolg wurde und zur wachsenden internationalen Bedeutung des Opernhauses beitrug.
Auch 1883, nur wenige Monate nach Richard Wagners Tod (wie wir wissen ebenfalls in Venedig), wurde die italienische Fassung seines »Ring der Nibelungen« hier uraufgeführt.
Nach dem zweiten Weltkrieg erlebte das Haus einen neuerlichen Aufschwung, vor allem durch die Musik-Biennale und dem Festival für zeitgenössische Musik, das wieder zu zahlreichen Uraufführungen, etwa mit Werken von Igor Stravinski, Benjamin Britten oder Luigi Noni, führte.
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