Rouen – Cidre, Joie et Cathédrale
von Anja Weinberger
Oder: Was haben Claude Monet und der junge Mann mit grünem Irokesenschnitt gemeinsam?
„Kennt man eine, kennt man alle.“
Hat nicht jeder von uns schon einmal diesen wie ich immer finde geringschätzigen Satz gehört oder vielleicht sogar ausgesprochen?
Mich verblüfft er immer wieder und ich muss sagen, so daher gesagt werden diese paar Worte ganz schön oft.
Folgendes soll hier der Zusammenhang sein, über den der geneigte Leser bestimmt schon nachdenkt: Hat man eine gotische Kathedrale gesehen, sagen wir z. B. die in Amiens, dann gibt es keinen Grund nach Rouen zu fahren, um dort eine andere zu besuchen; ist doch alles Gotik, alles eins und alles gleich. Eben einfach höher, heller, das Fensterglas bunter. Oder?
Dem kann ich ganz und gar nicht zustimmen. Denn eher trifft das Gegenteil zu: keine zwei sind gleich. Vielleicht kann man entfernte Ähnlichkeiten finden, das ist wahr, und die Suche nach diesen Ähnlichkeiten macht auch Spaß. Aber Unterschiede überwiegen – eindeutig.
Für die fachlich Interessierteren hier in den Kästen einige zusätzliche Informationen:
Grob gesagt ist die Zeitspanne der Gotik, wie wir sie aus der Rück-Schau nennen, die Zeit, in der Baumeister immer höher bauten, die immer höheren Mauern immer mehr und großflächiger durchfensterten und diese Fenster von Künstlern der Epoche immer bunter und erzählkräftiger verglasen ließen.
Außen am Bau erkennt man gotische Gebäude auch gut an den meist in großer Anzahl gemauerten Strebepfeilern, die diese viel höheren Mauern stützen sollen. Besonders bizarr oder eindrucksvoll kann dieses Konstrukt rund um den Chor einer Kirche aussehen.
In Jahreszahlen ausgedrückt verorten wie die Gotik in der Architektur ab 1140 bis um 1500.
Die Epoche davor ist die Romanik, die danach die Renaissance.
Wir sind auf unserer Frankreichrundreise vom nahen Amiens aus nach Rouen gekommen, das ist wirklich nicht weit; und – wie schön – in einem solchen Falle ist der Reisetag nicht nur Auto-Tag sondern auch gleich ein erster Spazier-Tag.
Fährt man auf Rouen zu, so kann es gut passieren, dass man von oben auf die große Stadt, ihren Fluss und ihre Kathedrale schaut. Sehr eindrucksvoll ist das, denn der Kirchenbau hat eine beinahe surreale Form. Er liegt wie ein großes Tier oder ein irgendwie geartetes – man könnte meinen außerirdisches – Lebewesen mitten in der Stadt. Seine Form ist so anders. Ein Grund dafür ist möglicherweise in den drei völlig unterschiedlichen Turmsilhouetten und dem recht langgezogenen Kirchenschiff zu suchen.
(Kurz erinnere ich mich zurück an Amiens: Dort steht die Kathedrale eher erhöht und wirkt recht kompakt, obwohl sehr mächtig. Außerdem erscheint Amiens selbst eher kleinstädtisch und ist im Vergleich zu Rouen ja auch tatsächlich weniger als halb so groß.)
Über solche Dinge denkt man selten nach, obwohl die heutige Größe der jeweiligen Stadt und die Lage der Kirche innerhalb dieses Gemeinwesens viel mit der Wirkung des Gebäudes zu tun hat.
Am augenscheinlichsten ist das wohl im 10 000-Seelen-Örtchen Wells in Südwestengland mit der äußerst prominenten frühgotischen Kathedrale St. Andrew, der in vergangenen Zeiten gern besuchten und deshalb überdimensional großen Pilgerkirche mit den außergewöhnlichen Scherenbögen im Inneren.
Man könnte beinahe sagen, Wells ist die Kathedrale oder die Kathedrale ist Wells. Vor ihrer von besonders vielen Statuen geschmückten Westfassade fühlt man sich wie im Wohnzimmer der Stadt. Stühle werden aufgeklappt, man plaudert, manchmal sieht man sogar eine Runde, die fröhlich anstößt.
Die allermeisten christlichen Kirchen sind in Ost-West-Richtung orientiert. Der Chor mit dem Altar liegt im Osten und wird durch das Langhaus mit der Westfassade verbunden. Dort ist sehr häufig der Haupteingang zu finden oder war es zumindest ursprünglich einmal.
In Amiens dominiert die Kathedrale die Altstadt, und der neuere, sehr moderne Teil der Innenstadt führt ein Eigenleben.
Rouen hingegen ist eine recht große Stadt mit sehr vielen schönen Ecken; in einer dieser Ecken, zugegebenermaßen natürlich in der Altstadt, steht die Kathedrale als eine von mehreren gotischen Kirchen der Stadt.
Wieder haben wir auch hier ein sehr schönes, kleines Hotel erwischt am Rande der kunterbunten, quirligen, mit sehr viel gut gepflegtem Fachwerk ausgestatteten Altstadt Rouens.
Gleich nebenan befand sich ein Laden, in dem alles Nötige für ein gutes „Pique-Nique“ zu finden war. Wir kauften also zwei Flaschen Cidre, einen „brut“ und den anderen „doux“, ein gutes Baguette und etwas Käse. Außerdem erfuhren wir von der Existenz unserer neuen großen Liebe im kulinarischen Bereich, dem „Confit d’oignons“. Diese Zwiebelkonfitüre haben wir seitdem immer im Kühlschrank, denn längst lässt es sich mein Liebster nicht mehr nehmen, alle paar Wochen beim Bauern nebenan die besten roten Zwiebeln zu besorgen, um dann ein paar Stunden mit all unseren Töpfen und Messern herumzuwerkeln. Ich lasse ihn alleine, weil mich Zwiebeln ganz schnell zum Weinen bringen, würde aber gerne und jederzeit den hohen Preis des Aufräumens zahlen, um an dem leckeren violettfarbenen Endergebnis teilhaben zu dürfen. Das muss ich aber erstaunlicherweise gar nicht, denn, jedes Mal wieder überraschend, hinterläßt er die Küche picobello.
Nun sind wir also mit dem Nötigsten versorgt, haben das kleine Zimmer bezogen, sogar ein Nickerchen gemacht, und schon steigt in mir wieder diese Unruhe auf, die mich jedes Mal in der Nähe einer lange erwarteten Sehenswürdigkeit befällt. Mein Mann kennt diese Krankheit nicht und zieht meist eine längere Ruhepause vor. Also gehe ich alleine los und das gefällt mir gut.
Denn man muss dann den Schritt an niemandes Schritt anpassen, man kann ohne Erklärung in einen hübschen Torbogen einbiegen, weil die Verzierungen in der Wölbung unbedingt einen Blick wert sind und – am allerwichtigsten – man muss kein schlechtes Gewissen haben, weil man gerne, bei der Kirche angekommen, in Ruhe alle Statuen betrachten möchte. Das dauert lange, denn es gibt viele, ausgestattet mit den unterschiedlichsten Attributen, und manchmal braucht man einige Zeit, um herauszufinden, wer das ist, der da vor einem steht.
Viele Heilige, Engel oder Propheten in Form einer Statue oder auf Gemälden tragen ein Attribut mit sich herum.
Diese Beiwerke können andere Lebewesen sein, wie z.B. der Engel beim Evangelisten Matthäus, der Drache oder Wurm bei Margarete oder ein kleiner Hund bei Sankt Rochus. Möglich sind auch Gegenstände, die auf das jeweilige Martyrium hinweisen, wie z.B. Steine bei Stefan, der Gitterrost bei Lorenz; Pfeile, die im hübschen, halbnackten Sebastian stecken oder ein Rad, das Katharina schamhaft und doch stolz hinter sich verbirgt. Auch die Kleidung kann ein Hinweis sein, denn Päpste tragen beinahe immer eine Tiara, Bischöfe eine Mitra und ein Mantel kennzeichnet häufig die verschiedenen Apostel. Andere Attribute weisen auf den jeweiligen Lebensweg hin oder die Rolle innerhalb der Kirche. So zeigt Petrus den Schlüssel, Jakobus seine Pilgermuschel oder Maria Magdalena ein Salbgefäß.
Ich war so gespannt auf die Westfassade hier in Rouen. Einerseits, weil schon aus den Fotos und Beschreibungen hervorgeht, dass sie ungewöhnliche Proportionen besitzt, aber andererseits auch, weil Claude Monet sie so oft gemalt hat. Nun hielt ich mich wieder an den Rat eines lieben Freundes, der empfohlen hatte, möglichst zielstrebig so viel Abstand wie möglich zur Fassade zu gewinnen, um sich dann erst umzudrehen.
Vermutlich fanden das einige der zahlreich versammelten Mit-Schauer seltsam; denn, wie geraten, blieb ich zunächst mit dem Rücken zur Kathedrale stehen, schloss die Augen und drehte mich um 180 Grad. Möchte man diesen zugegebenermaßen guten Tipp ebenfalls befolgen, so empfehle ich einen etwas größeren Abstand zum Nachbarn; oder aber auch nicht, denn ich schloss auf diesem Wege eine nette Bekanntschaft.
Die Westfassade einer gotischen Kathedrale ist der Nachfolger des typischen Westwerkes oder Westbaues bei karolingischen, ottonischen oder romanischen – also noch älteren – Kirchen. War es die hauptsächliche Aufgabe dieses Westwerkes, dem anwesenden Herrscher die Teilnahme am Gottesdienst in relativer Abgeschiedenheit zu ermöglichen, so strahlt die gotische Westfassade vor allem nach außen. Meist ist sie der am aufwendigsten verzierte Bauteil der Kirche und erzählt auf engem Raum viele Geschichten.
Und da war sie also, wirklich einzigartig. Oder ist großartig das richtige Wort? Man sollte ja sparsam umgehen mit Superlativen, aber hier ist, wie ich finde, jeder einzelne angebracht.
Beeindrucken in Amiens vor allem die Ruhe und Ausgeglichenheit, die die Westfront trotz ihrer Überfülle an Skulpturen ausstrahlt, so finden wir hier in Rouen das genaue Gegenteil. Drei Türme springen ins Auge, jeder anders, jeder auf seine Art wohlgeformt und einer gar aus anderem, eher gelblichem Gestein erbaut. Oder soll man sagen sieben Türme? Vier kleinere zierliche Türmchen überragen nämlich den Mittelbau oberhalb der drei Portale. Und da wird uns auch klar, was hier vor allem anders ist – die großen West-Türme stehen neben der Fassade und beheimaten in ihren unteren Stockwerken keine Portale.
(Erinnern wir uns kurz zurück an Amiens; dort gibt es ein Hauptportal in der Mitte und in jedem der beiden Westtürme, gleich daneben, die beiden Nebenportale, die sich auch nach Westen, also auch nach vorne, öffnen.)
Lässt man den Blick wandern, so stellt man schnell fest, dass hier alles „unaufgeräumter“ ist. Der linke Turm stammt aus dem 12. Jahrhundert, ist also unter sehr, sehr frühem gotischem Einfluss entstanden. Der rechte Turm hingegen wird erst Mitte des 15. Jahrhunderts in Auftrag gegeben. Sein Name „Butterturm“ verweist auf die verwendeten Ablassgelder und seine gelbliche Farbe zeigt an, dass die ursprünglichen Steinbrüche wohl ausgebeutet waren. Man musste also auf anderen Stein aus einem anderen Abbaugebiet ausweichen.
Der Ablass wurde von der katholischen Kirche „erfunden“ und bezeichnet den Erlass der Sündenstrafen im Wechselspiel mit einer entsprechenden Gegenleistung. Das kann eine Beichte oder Wallfahrt sein, oder eben schnöder Mammon. In Rouen wurde der Bau des Butterturmes mit solchen Geldern ermöglicht. Hatte man in der Fastenzeit Butter verspeist, so konnte man sich von dieser „Sünde“ freikaufen. Wären doch auf dem Speiseplan der Gemeindemitglieder noch ein paar Pfund Butter mehr gestanden – aber nein! Und so blieb der Turm unvollendet; statt der geplanten Spitze ziert ihn ein hübscher oktogonaler Abschluss mit formvollendeter Balustrade.
Auch hier in Rouen gibt es eine schöne große Rosette inmitten der 56 m breiten Flamboyant-Fassade. Jedoch geht sie in dieser Vielfalt an Form und Gestalt beinahe unter, wird zum Teil gar verdeckt von dem vor ihr in die Höhe ragenden Wimperg des Mittelportales.
Das Tympanon des mittleren Portals direkt unterhalb dieses Wimperges zeigt dafür eine besonders ausdrucksstarke Wurzel Jesse.
Was ist das denn bloß alles?
Ein Wimperg ist ein spitz zulaufender Ziergiebel oder eine giebelartige Bekrönung eines Portales oder Fensters und wurde in der Gotik gerne eingesetzt, um den allgemeinen Höhendrang zu unterstreichen.
Unter einem Tympanon versteht man das Giebelfeld direkt über dem Türsturz eines Portals. Dieses Tympanon eignet sich besonders gut, um zahlreiche steinerne Geschichten zu erzählen.
Und die Wurzel Jesse stellt ein verbreitetes Bildmotiv innerhalb der christlichen Ikonographie dar, das die Abstammung Jesu aus dem Hause Davids zeigen soll. Meist wird dieses Bild als Baum dargestellt. Auch das bekannte Weihnachtslied „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ steht in diesem Kontext.
Als Flamboyant oder Flamboyantgotik wird die letzte Phase der Gotik in Frankreich und Belgien bezeichnet. Während dieser Zeit wurden viele Elemente der Gotik noch einmal überhöht. Das Wort „flamboyant“ bedeutet „flammend“ und lässt sich wiederfinden in den vielen nach oben verlängerten Elementen, die an Flammen erinnern.
Auch in anderen Teilen Europas gibt es solch gotische Späterscheinungen. Die englische Spätgotik wird „Perpendicular Style“ genannt, in Portugal spricht man von der „Manuelinik“ oder dem „Emanuelismus“ und in Spanien von der „Isabellinischen Gotik“. Die letzteren beziehen sich auf den Namen des gerade Herrschenden.
All diese Spielarten münden dann in ganz Europa in die Renaissance.
Der höchste Turm hier in Rouen ist der gusseiserne Vierungsturm. Aufgesetzt im Jahre 1876 ist er auch der neuste der Türme und als solcher ein Meisterwerk der Statik. Mit 156 Metern zeichnet er außerdem als höchster Kirchturm Frankreichs, lediglich der Turm des Ulmer Münsters in Deutschland kann noch ein paar Meter mehr aufweisen.
(Plötzlich muss ich wieder an Amiens denken, denn auch dort gibt es einen Vierungsturm. Und obwohl auch er die Kirche überragt, tritt er nicht in den Vordergrund, ist schmal, beinahe zierlich. Vermutlich fällt er vielen Betrachtern gar nicht auf.)
Der Name „Vierungsturm“ bezieht sich auf die Stellung des Turmes im Grundriss der Kirche.
Die Vierung ist der Ort, an dem sich Querhaus und Langhaus kreuzen, manche sagen durchdringen. Architektonisch betrachtet ist das eine besonders heikle Stelle und beeinflusst die Stabilität des ganzen Bauwerkes. Über der Vierung, manchmal über der dortigen Kuppel, ragt der Vierungsturm auf.
Der großartige Kirchenstumpf in Beauvais, nicht so weit entfernt, kann da viele Geschichten erzählen. Man wollte besonders hoch hinaus, besonders „besonders“ bauen. Noch ehe das Langhaus weit genug bis zur Westfront gediehen war, wurde auf die Vierung, die an den fertigen Chor grenzt, ein Turm gesetzt. Das konnte nicht gut gehen, der 150m hohe Turm stürzte bald ein, zerschlug das Gewölbe, die Chorgestühle und den Lettner. Wie durch ein Wunder kam dabei niemand ums Leben. Später taten Aufklärung und Revolution das Ihre und so steht in Beauvais bis heute dieses einmalige und unfertige Zeugnis der klassischen gotischen Kathedralarchitektur.
Traurige Bekanntheit errang das Wort „Vierungsturm“, als beim Brand der Kathedrale Notre Dame in Paris im April 2019 genau dieser einstürzte.
In Deutschland finden wir den Bautyp mit Vierungsturm eher selten, hingegen sehr häufig im normannischen Kirchenbau.
33mal hat Claude Monet zwischen 1892 und 1894 die Kathedrale von Rouen gemalt. 28 dieser Bilder zeigen die Westfassade in mehr oder weniger schräger Nahsicht. Die tatsächliche Architektur ist dabei nicht streng realitätsgetreu wiedergegeben. Vielmehr legt der Maler sein Hauptaugenmerk auf die unterschiedlichen Lichtverhältnisse der verschiedenen Tages – und Jahreszeiten. So sind verwunschene Ansichten entstanden – mal voller Harmonie in blau, mal in fahlem weiß-grau am frühen Morgen, mal beinahe orientalisch anmutend in Goldtönen. Leider sind diese Kunstwerke in alle Winde zerstreut; und soviel ich weiß, kann man nur im Pariser Musée d’Orsay mehrere nebeneinander bestaunen.
Nicht nur das Confit d’oignons war für uns eine Neuentdeckung, sondern auch die überall in Frankreich höchst professionelle Praxis des „Son et Lumière“. Wer das noch nicht kennt, hat etwas verpasst. Mit großem technischem Aufwand werden dabei Bauwerke, und eben sehr häufig die gotischen Kathedralen im ganzen Land, beleuchtet und beschallt.
Es gibt einfache farbige Strahler oder aber komplexe Lichtchoreografien mit jeder Menge Überraschungspotenzial.
Claude Monet, Rouen Cathedral, West Façade, 1894; © National Gallery of Art, Washington; Chester Dale Collection; Open Access Image; Link zum Bild

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An diesem Abend in Rouen wussten wir davon jedoch noch nichts. Und so waren wir recht überrascht und sogar ein wenig erschrocken, als eine Gruppe junger, ganz in schwarz gekleideter Erwachsener – einer davon mit eindrucksvollem, leuchtend grünen Irokesenschnitt – forsch auf uns, die wir am Rande des Platzes im Dunklen standen und auf einen freien Tisch im Café hofften, zukam und uns zur Seite drängte. Genau genommen nicht unfreundlich, einfach nur auffordernd.
Schnell haben wir dann aber verstanden: wir waren hier einfach im Weg – rund um die Platzanlage sind schließlich die nötigen Projektoren für dieses magische Lichterspiel aufgestellt, und alle beteiligten Techniker sind schwarz gekleidet, um möglichst wenig aufzufallen. Sogar eine schwarze Mütze hat sich der junge Mann mit grüner Haartracht schnell noch über den Kopf gezogen, ehe die erste Licht-und-Ton-Runde begann.
Wir hatten doppeltes Glück. Der Tisch, in dessen Richtung wir geschoben wurden, leerte sich in diesem Moment; und so konnten wir völlig überraschend einen herrlichen Abend mit „Son et Lumière“ erleben, vor uns ein köstliches Glas Cidre.
Monet und der junge Mann mit grünem Iro ließen Notre Dame in herrlichen Farben leuchten – eine knappe Stunde wie im Traum.
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