Münchens Gründung

 

von Barbara Feige

Münchens Gründung

 

von Barbara Feige

München wurde durch Herzog Heinrich den Löwen in der Mitte des Mittelalters gegründet, da sich dort zwei sehr wichtige Handelsrouten getroffen haben: die Salzstraße und die Weinstraße. Das Salz kam überwiegend aus Bad Reichenhall und die Salzstraße führte anschließend weiter Richtung Augsburg.

Über die Weinstraße wurden sämtliche Waren aus Italien transportiert: Der gute „Welsch-Wein“, also italienischer Wein, aber auch Gewürze die aus fernen Ländern in Venedig angelandet waren, kostbare Stoffe und vieles mehr. All diese Waren wurden auf dem Hauptmarktplatz, dem sogenannten „Schrannenplatz“, gehandelt. Schranne kommt aus dem mittelhochdeutschen und war die Bedeutung für Bank – um etwas zu verkaufen – und auch für Gericht (ab-)halten, was ebenfalls auf dem heutigen Marienplatz stattfand.

Der Marktplatz wurde erst 1854 in Marienplatz umbenannt, die Mariensäule hingegen befindet sich bereits seit 1636 an dieser Stelle. Heute ist die Mariensäule wenn man vom religiösen Aspekt absieht, der Mittelpunkt der Stadt München, denn sie ist der 0-Punkt der Kilometerzählung. Wenn Sie ein Autobahnschild mit einer km Angabe nach München sehen, dann ist dies immer zur Mariensäule gerechnet.

Ursprünglich verlief die Salzstraße allerdings ein Stückchen weiter nördlich und führte bei Föhring über die Isar. Heinrich dem Löwen war dies ein Dorn im Auge, denn er sah, wie viel Zoll der Freisinger Bischof – in dessen Hoheitsgebiet die Brücke lag – für die Salzfuhrwerke verlangte und dass er entsprechend vermögend war. So beschloss der Welfe ebenfalls eine Isarbrücke zu bauen, und zwar auf der Höhe des heutigen Deutschen Museums.

Mariensäule München, ©stux

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Doch als die Brücke fertig war, nutzte leider keiner der Salzfuhrleute die neue Brücke, denn die Händler wussten wo der Weg sicher war, wo sie ihre Mulis neu beschlagen lassen konnten und wo es Herbergen für sie gab. Außerdem war die neue Isarbrücke ein Umweg. Und so kam es zum viel zitierten Gewaltstreich: Heinrich der Löwe schickte des Nachts ein paar Ritter los und ließ die Brücke des Freisinger Bischofs niederbrennen.

Somit war die Salzstraße umgeleitet, doch der Bischof ließ das nicht auf sich sitzen und klagte vor Kaiser Friedrich Barbarossa. Dieser entschied am 14.06.1158, dass „Markt, Münze und Zoll“ im neuen „Munichen“ bestehen bleiben dürfen, doch Heinrich der Löwe sollte fortan ein Drittel seiner Einnahmen aus dem Brückenzoll an den Freisinger Bischof abgeben. Nachdem dies das erste Mal war, dass unsere Stadt „Munichen“ erwähnt wurde, gilt dieses Datum als unser offizielles Stadtgründungsdatum. Die jährlichen Feierlichkeiten in München mit dem großen „Stadtgründungsfest“ finden deshalb immer am Wochenende nach dem 14.06. statt.

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