Mehr als nur ein Dichter…

 

 

von  Marion Rissart

Ein Geburtstagsgruß an den patriotischen Weltbürger Heinrich Heine

„Düsseldorf wäre nicht Düsseldorf, wenn die Stadt sich nicht um ihre Berühmtheiten kümmern würde. Heinrich Heine, der große deutsche Dichter, taucht hier immer irgendwo auf. Sei es in Form von Straßennamen, als Namensgeber der Universität oder im zum „Heine Haus Literaturhaus“ umfunktionierten Geburtshaus. Auch das Heinrich-Heine-Institut in der Carlstadt mit Archiv, Bibliothek und Museum gehört dazu.

Ein Düsseldorfer Jong und Pariser Freigeist

Der Blondschopf Heinrich „Harry“ Heine, der am 13.Dezember 2022 seinen 225. Geburtstag feierte, war einer, dem irgendwann das Rheinland zu klein wurde. Der Kaufmannssohn und widerwillige Jurist aus der Bolkerstr. 53, zog von der Düsseldorfer Altstadt nach Paris. Berauscht von dem Geist der französischen Revolution von 1830 schwelgte er dort voller Schaffenskraft in einem Mekka aus französischer Intellektualität und Kreativität. Mit seinen „Reisebildern“, „Buch der Lieder“ und „Deutschland, ein Wintermärchen“ zog er das Publikum in seinen Bann. In seinem Pariser Bekanntenkreis tummelten sich klingende Namen wie Chopin und Liszt, oder auch Dumas und Hugo. Der Freigeist scherte sich nicht um die Etikette, sondern lebte unverheiratet mit einem französischen Bauernmädchen zusammen.

Heinrich Heine das ungeliebte Kind Düsseldorfs; © Marion Rissart

Ein Gast zeichnet Heinrich Heine; © Marion Rissart

Bücher im Heinrich-Heine-Antiquariat; © Marion Rissart

Heinrich-Heine-Denkmal, Universitaets- und Landesbibliothek Duesseldorf; © Marion Rissart

Ein Exil ohne Rückfahrkarte für Heinrich Heine

Ein Kind auf der Sonnenseite des Glücks. Wenn nicht das etwas unfreiwillige Exil irgendwann zur Dauerlösung ohne Aussicht auf Rückfahrschein mutierte. Von Deutschland später mit einem Berufsverbot belegt, war Heine trotz hoher Honorare und finanziellen Spritzen seitens eines reichen Onkels stets von Geldsorgen geplagt. Überdies höhlte den ohnehin Schmerzgeplagten die Heimatlosigkeit gänzlich aus. Er, der von sich (nicht ohne Ironie) behauptete, er sei „nichts als ein Dichter“, blieb merkwürdig sentimental und klein, als er in seinen „Winterliedern“ Zeilen wie diese schrieb:

                                                       Und als ich an die Rheinbrück kam
                                                       Wohl an die Hafenschanze
                                                       Da sah ich fließen den Vater Rhein
                                                       Im stillen Mondenglanze

 

Man entkommt ihr nicht, der Heimat. Hätte ich ihm auch sagen können, aber er wusste es bereits 🙂 In diesem Sinne: Alles Gute Heinrich Heine!

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Heinrich-Heine-Heine Institut Bilkerstr.; © Marion Rissart

Papier ist Wissen; © Marion Rissart

Die Winterlieder; © Marion Rissart

Literarische Ruhe im Heinrich Heine Institut; © Marion Rissart

 

Mehr Texte von Marion Rissart gibt es unter: Die Ahnin – Das Leben unserer Ahnen

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