Erste Annäherungen an Passau
von Sabine Altehage
Oft werde ich gefragt: von wo aus hat man den schönsten Ausblick auf Passau?
Sind es die verschiedenen Aussichtspunkte der Veste Oberhaus, die nicht nur die Blicke auf die drei Flüsse Donau, Inn und Donau, sondern auch den Blick auf das nahegelegenen Österreich erlauben? Oder ist es der Blick von der Wallfahrtskirche Mariahilf, der den grünen Inn in den Vordergrund stellt und die Schauseite des bayerischen Venedigs? Oder lasse ich mich lieber in einem Ausflugsschiff fast auf Flussniveau an der Altstadt Passaus und dem Dreiflüsseeck vorbei gleiten und erlebe die jahrhundertealte Altstadt wie eine Halbinsel mit dem über alles thronenden Dom? Oder ziehe ich einen Spaziergang auf dem Fünfersteg vor, um mit den Augen der Strömung des Inns zu folgen und den Blick über die Altstadt, die Veste Oberhaus und die Innstadt schweifen zu lassen …
Die Veste Oberhaus bietet einzigartige Ausblicke auf die Stadt von oben. Egal, ob man den Panoramablick neben der Sternwarte, den Aussichtsturm oder den Ausblick von der Batterie Linde wählt, Sie werden von der Lage der Jahrhunderte alten Altstadt Passaus zwischen Donau und Inn, den Dachlandschaften, dem Blick auf den zentral gelegenen Dom sowie die Innstadt mit der Wallfahrtskirche Mariahilf begeistert sein. Und lassen Sie Ihren Blick auch nach Süden in das nahe gelegene Oberösterreich bzw. nach Nordosten in die Höhen des Bayerischen Waldes schweifen. Einzigartig ist jedoch der Blick von der Batterie Linde, einer von Wehrmauern umgebenen Terrasse, auf den Zusammenfluss von blauer Donau, grünem Inn und schwarzer Ilz. Und suchen Sie den Turm des Passauer Rathauses unweit der Donau. Seine Höhe von ca. 37 m entspricht der Tiefe des Brunnens im inneren Innenhof der Veste Oberhaus.
Die Veste Oberhaus thront hoch über der Stadt Passau – sie war über 600 Jahre Zeichen der Macht der Passauer Fürstbischöfe, bot ihnen Schutz vor Feinden und ermöglichte die Kontrolle der Handelswege. Heute ist in ihr das Oberhausmuseum untergebracht, das interessante Einblicke nicht nur in die Stadtgeschichte wirft, sondern auch eine Jugendherberge und ein Restaurant, das zur leiblichen Stärkung einlädt.

Blick auf Passau © S.Altehage

Blick von Veste Oberhaus auf Dreiflüsseeck © S. Altehage

Blick von Veste Oberhaus auf die Altstadt © S. Altehage

Rathausplatz © S.Altehage
Wie gelangt man zur Veste Oberhaus? Sie haben die Möglichkeit, den Wehrgang, zu dem man auf der linken Seite der Donau bei der Hängebrücke kommt, hinaufzusteigen oder Sie nehmen den Pendelbus, der jede halbe Stunde am Rathausplatz (während der Öffnungszeiten des Oberhausmuseums) startet. Mit dem Auto fahren Sie am besten vom südlichen Donauufer nahe der Schanzlbrücke am Gasthaus Andorfer vorbei über den Rennweg zum kostenlosen Parkplatz oberhalb der Burg.
Hoch über der südlich des Inns gelegenen Passauer Innstadt, thront die Wallfahrtskirche und das Kloster Mariahilf. Seit mehr als 3 Jahrhunderten suchen 1 Million Wallfahrer den Weg und bitten um die Hilfe Marias. Das ursprüngliche Kapuzinerkloster wird mittlerweile von Paulinern geführt.
Westlich befindet sich der Aussichtspunkt fast im Schatten der Kirche und fast auf gleicher Höhe wie die Veste Oberhaus. Der Blick wird sofort gefangen vom je nach Wasserstand gemächlich oder reißenden Fluten des grünen Inns, vielen farbigen Fassaden und Türmen von Kirchen bzw. dem Rathaus. Die drei grünen zwiebelartigen Türme des Passauer Domes St. Stephan, eines der größten barocken Bauten nördlich der Alpen, überragen im Westen die Gebäude der alten und neuen Residenzen der ehemaligen Fürstbischöfe. Von hier aus hat man auch einen Blick auf das von großen Bäumen umrahmte Dreiflüsseeck. Das Wasser des grünen Inns scheint oftmals das Wasser der blauen Donau zu verdrängen. Die Veste Oberhaus und die Höhen des Bayerischen Walds überragen als Hintergrund die Passauer Inn- und Innenstadt.

Blick von Mariahilf © S. Altehage

Blick von Mariahilf © S. Altehage

Blick von Mariahilf © S. Altehage

Ortsspitze © S. Altehage
Entscheiden Sie sich auch für einen Besuch der barocken Kirche mit dem Marienbild, dem beeindruckenden Hochaltar vor smalte blauem Hintergrund, achten Sie auf die silberne 7-armige Kaiserampel über dem Mittelgang und …. übrigens Mozart war hier auch schon zu Gast!
Wie erreicht man die Wallfahrtskirche? Der sicherlich beschwerlichste, aber auch traditionsreichste Weg führt von der Passauer Innstadt über die Wallfahrtsstiege mit 321 Stufen in den Klosterhof. Mit dem Auto können Sie als Besucher südlich der Wallfahrtskirche auf einem Parkplatz ihr Auto kostenlos als Besucher der Wallfahrtskirche bzw. des Aussichtspunktes stehen lassen – egal ob sie aus Österreich oder aus Passaus Innstadt anreisen. Der städtische Bus der Linie K1 bringt sie von der Innenstadt Passau (z.B. Haltestelle Theater oder Kirchplatz) zu dem genannten Ziel.
Aufgrund seiner Lage am Zusammenfluss dreier Flüsse lässt sich Passau auch sehr gut mit dem Schiff z.B. während einer Dreiflüsserundfahrt oder von einem Kreuzfahrtschiff aus, erkunden.

Passau © S.Altehage

Blick auf Passau © S.Altehage

Schaiblingsturm © S.Altehage

Blick auf Passau © S.Altehage
Nur wenige Meter über dem Wasserniveau gleiten Sie an den Ufern der Flüsse vorbei, bewundern die als Zeitzeugen dienenden Gebäudeensembles nahe und über dem Ufer. Unvergesslich wird bestimmt der Blick auf das Dreiflüsseeck sein! Hier zeigt sich unsere Stadt gleich von einer ihrer schönsten Seiten: zwischen dem Inn aus den Alpen und der Donau aus dem Schwarzwald kommend liegt die kleine Halbinsel der Ortsspitze und zwischen Donau und der Ilz – im Bayerischen Wald startend – die Veste Niederhaus.
Der Platz zwischen den beiden großen Flüssen war sowohl bei den Kelten als auch den Römern als Siedlungsort sehr begehrt – man musste ihn nur nach Westen verteidigen, die Flüsse schützen die restlichen Seiten und so finden sich dort Spuren von lang vergangenen Siedlungen.
Wo starten die Dreiflüsserundfahrten? Infos dazu finden sie hier: »Dreiflüsse«-Stadtrundfahrt
Nur ca. 5 -10 Fussminuten vom Passauer Hauptbahnhof bzw. dem zentralen Omnibusbahnhof entfernt liegt der sog. Fünferlsteg. Von hier aus können Sie den Blick auf den meist grünen Inn entweder nach Südwesten in Richtung des Uni-Campus und der Universitätskirche St. Nikola schweifen lassen oder nach Südosten zum der vom Dom St. Stephan und der Veste Niederhaus überragten Altstadt oder zur Innstadt mit der zuvor erwähnten Wallfahrtskirche, die sich an die Hänge des Mariahilfberges schmiegt. Im Westen überquert eine Eisenbahnbrücke den Inn, die Kaiserin-Elisabeth-Brücke. Die Brücke mit dem Turm wurde vor mehr als 150 Jahren im Zuge der Errichtung der Bahnlinie nach Wels errichtet. Wie die Bahnlinie selbst erhielt auch die Brücke den Namen der berühmten österreichischen Kaiserin Elisabeth.

Innstadt Fünferlsteg Blick auf St Nikola und Uni © S. Altehage

Blick von Fünferlsteg Richtung Altstadt © S. Altehage

Blick von Fünferlsteg Richtung Altstadt © S. Altehage
Der „Fünferlsteg“ wurde 1916 an Stelle der ehemaligen Innfähre gebaut und am 2. Oktober 1916 freigegeben. Dem Zeitgeist entsprechend wurde er nach dem Kriegshelden Paul von Hindenburg benannt. Den Passauern ist er jedoch eher als „Fünferlsteg“ bekannt, denn noch bis 1976 mussten hier alle Personen ab 4 Jahren, die die Brücke überqueren wollten, einen Brückenzoll von anfangs 5 Pfennigen bezahlen.
Seit einigen Jahren wird das Geländer der Eisenkonstruktion durch viele in allen Farben leuchtende Vorhängeschlösser geschmückt. Wie z.B. in Salzburg, Paris etc. haben Liebespaare ihre Namen und vielleicht ein für sie besonderes Datum eingravieren lassen.
Vielleicht verraten Sie mir nach Ihrem nächstem Besuch in Passau, welcher ihr Lieblingsaussichtpunkt ist? Oder vielleicht ergänzen Sie meine Vorschläge?
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