Die Veste Coburg

 

von Claudia Lindenlaub-Sauer

Die Veste Coburg, die aufgrund ihrer turmreichen Silhouette den Beinamen „Krone Frankens“ trägt, zählt zu den bekanntesten Burganlagen Deutschlands. Sie liegt im Hügelland zwischen dem Thüringer Wald und dem oberen Maintal auf einer Berghöhe und überragte das ehemalige Herzogtum Coburg, welches erst seit 1920 zum Freistaat Bayern gehört. Sie befindet sich 464 m über dem Meeresspiegel und 167 m über der Stadt Coburg. Die Veste Coburg zählt zu den flächenmäßig größten Burganlagen Deutschlands mit einer Ausdehnung von ca. 135 x 260 Metern.

Die Veste Coburg befindet sich hoch über der Stadt Coburg und prägte das Stadtbild für lange Zeit. © Claudia Lindenlaub-Sauer

Die Geschichte der Veste Coburg reicht zurück bis in die Vorzeit. Archäologische Funde aus dem Jahr 1966 belegen die Existenz einer vorgeschichtlichen Besiedelung zwischen 1300 und dem 1. Jahrhundert vor Christus, Steinreste aus vergangenen Zeiten sind in den Bauten heute noch erhalten. Die erste urkundliche Nennung des Namens „Coburg“ stammt aus dem Jahr 1056, als Koburk in einer Schenkungsurkunde der Polenkönigin Richeza, einer Enkelin des deutschen Kaisers Otto II. (955- 983), namentlich erscheint und sie ihren Besitz im Gebiet von Coburg und Saalfeld dem Nachfolger ihres Bruders, dem neuen Erzbischof von Köln, Anno II. (um 1010 – 1075) vermachte. Die Bezeichnung mons coburg in einer Papstbulle von 1126 legt für das 11. und 12. Jahrhundert die Existenz einer allenfalls leicht befestigten Höhensiedlung nahe. Den Ausbau zu einer stattlichen Burg kann man im 12. Jahrhundert. annehmen, zumal die ältesten Bauteile der Kernburg mit Palas (dem heutigen Fürstenbau), Steinerner Kemenate und Bergfried (um 1500 abgetragen) und der Vorburg mit dem Blauen Turm aus dem 12. und 13. Jahrhundert stammen.

Verschiedene Herrschergeschlechter übten nun die Regentschaft über das Coburger Gebiet aus, angefangen von den Herzögen von Andechs-Meranien, über die Grafen von Henneberg im 13. Jahrhundert und schließlich der Markgrafen Friedrich der Strenge von Meißen (1332-81) aus dem Hause Wettin. Von nun an war die Burg Residenzburg dieses sächsischen „Ortslandes in Franken“. Aufgrund der Erbteilung von 1485 spaltete sich die Wettiner Herrschaft in zwei Hauptzweige, die ältere Ernestinische Linie zu Wittenberg und in die jüngere Albertinische Linie zu Leipzig und Dresden. Die Veste Coburg kam gemeinsam mit den thüringischen Besitzungen an die Ernestinische Linie.

Ausschlaggebend für die Erbauung der Steinburg war wohl die strategische Lage an einer wichtigen Handelsstraße, die von Italien her über Nürnberg nach Leipzig führte. Weiter scheint der Ausbau auch bezeichnend für den Wandel, das bedeutet für den Übergang von klösterlichem Verwaltungssitz in einen weltlichen Herrschersitz im bayerischen Grafengeschlecht der Andechs Meranier. Die Burg diente zweifelsohne zur baulichen Absicherung von Zollrecht und Herrscherrecht sowie zur baulichen Manifestation örtlicher Macht, nicht aber zur militärischen Kontrolle der Straße. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Größe der Coburg nicht funktional-militärisch, sondern historisch-topographisch bedingt ist.

Die Verteidigungsanlagen und die Burggräben sind heute zugänglich. Der Zugang zur Burg verändert sich im frühen 16. Jahrhundert, der heutige Aufstieg entspricht diesem in etwa. © Claudia Lindenlaub-Sauer

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Veste von den jeweiligen Burgverwaltern, Vestungs- und Landpflegern, sowie den regierenden Herzögen zu einer mittelalterlichen 2 Hof Burganlage ausgebaut. Zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Veste Coburg allmählich zu einer Landesfestung umgestaltet.

Mit der Verlegung der fürstlichen Residenz in das, von Herzog Johann Ernst 1543-49 neuerbaute Stadtschloss, der Ehrenburg in Coburg, änderte sich die Aufgabe der Veste, nun wurde sie ausschließlich als Festung genutzt. Besonders Herzog Johann Casimir von Sachsen- Coburg (1564-1633) bemühte sich um ihre Wehrhaftmachung, so dass sie 1632 während des 30-jährigen Krieges den Anstürmen Wallensteins trotzen konnte. Bemerkenswert ist, dass die Veste Coburg niemals militärisch mit Waffengewalt erobert wurde, lediglich durch eine List konnte sie 1635 durch schwedische Truppen eingenommen werden.

Nachdem im 16. und 17. Jahrhundert die Veste noch baulich weiterentwickelt wurde, und ein kurzes Aufblühen nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts die Bedeutung der alten Anlage wieder aufkam, so passierte dann nahezu über ein Jahrhundert nichts um den baulichen Verfall

aufzuhalten. 1782 eignete sich die Veste schließlich nur noch als Zuchthaus und als Kranken- Irrenanstalt. Der Festungswall und der Festungsgraben wurden eingeebnet, die Veste verfiel. Bis zum Regierungsantritt Herzog Ernsts I. (1806) geschah nichts Durchgreifendes, sie hatte ihre Bedeutung als Festung verloren und war nur noch als Überrest einer besseren Vergangenheit und Steinbruch für Neubauten. Inspiriert durch die Burgenwiederherstellungen am Rhein ließ Herzog Ernst I. ab 1838 die Veste nach Plänen des Architekten Karl Alexander von Heideloff im Sinne der deutschen Burgen- und Ritterromantik umgestalten. Bis 1860 war eine verspielte turm-, erker- und zinnenreiche Burgkulisse entstanden, wobei die Betonung aus dem Wort „Kulisse“ liegt, denn die Umgestaltung hatte im Grunde nur optische Umformungen im Fokus. Im 19. Jahrhundert wurde die Veste nach den Grundsätzen des Historismus, also nach romantischen Idealen umgestaltet, jedoch wurde kein Wert und Interesse auf bauliche erhaltende Maßnahmen gelegt, so dass im 20. Jahrhundert wieder grundlegende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, um diesmal nicht nur rein optische Verbesserungen der Veste Coburg vorzunehmen.

Diese unglückliche Restaurierung des 19. Jahrhunderts störte nämlich Herzog Carl Eduard so sehr, dass er 1906-1924 viel Zeit und Geld darauf verwendete, die neugotische Burganlage wieder in ihren Vorzustand zurückzuversetzen. Hierzu engagierte er den Burgenforscher und Architekten Bodo Ebhardt, der umgehend alle Heideloffschen Zubauten beseitigen ließ. Teils orientierte er sich bei seinen Rekonstruktionen an alten historischen Abbildungen oder vorhandenen Baubefunden, teils baute er auch frei auf.

Schwer im 2. Weltkrieg beschädigt, mussten nach 1945 umfangreiche Reparaturmaßnahmen durchgeführt werden, unter anderem wurde der ehemalige Schafsstall, der heutige Herzoginbau von Bomben getroffen. Auch in den nachfolgenden Jahrzehnten erforderten Bauschäden an den Bastionen und Kurtinen immer wieder Instandsetzungsmaßnahmen.

Nachdem der letzte Coburger Herzog 1918 abgedankt hatte, kam die Veste Coburg in den Besitz des Freistaates Bayern. Bis 1998 hatte jedoch die herzogliche Familie von Sachsen- Coburg-Gotha noch das Wohnrecht in den Räumen der Burganlage. Heute können die ehemaligen Wohnräume des Herzogs und seiner Familie, die Appartements der Gäste, sowie nahezu die gesamte restliche Anlage besichtigt werden. Ob auf eigene Faust oder im Rahmen einer Führung, den Besuchern sind kaum Grenzen gesetzt und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Die beiden Burghöfe sind durch eine Durchfahrt verbunden. Es finden zahlreiche Veranstaltungen in der historischen Anlage statt, von mittelalterlichen Turnieren über Waffenvorführungen bis zu musikalischen und kulturellen Veranstaltungen. © Claudia Lindenlaub-Sauer

Die beiden Burghöfe:

 

Der erste Burghof umschließt den Wohnbereich der staufischen Kernburg, den Fürstenbau, die steinerne Kemmenate, sowie ein Gästehaus und die Burgkapelle, die direkt an den Fürstenbau anschließt. Hier findet sich auch ein Brunnen, der die Versorgung der Burg auch im Belagerungsfall gewährleistete.

Der erste Burghof umschließt den Wohnbereich der Herzöge und ihrer Familien. © Claudia Lindenlaub-Sauer

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Der zweite Burghof, mit seinen großen, vornehmlich Wirtschafts- und Versorgungszwecken dienenden Gebäuden ist ein Zeugnis des weiteren Burgausbaus während der Gotik. Hier findet sich der Carl Eduard Bau, welcher an Steinerne Kemenate grenzt und heute zahlreiche Sammlungsbestände beherbergt, wie die Folterinstrumente, die Glassammlung, das Kupferstichkabinett, die Cafeteria und den Museumsshop. Weiter folgt der Herzogin Bau, der 1913 an der Stelle des alten Schafshauses errichtet wurde und heute die ehemalige Wagen- und Schlittensammlung der herzoglichen Familie beherbergt, sowie Waffen, Rüstungen und die Jagdausrüstung. Im Hohen Haus ist heute die Verwaltung der Kunstsammlungen der Veste Coburg beheimatet, der Bau war das ehemalige Zeughaus der Burganlage, eine Inschrift von 1489 weist auf das Jahr der Erbauung hin. Eine Zisterne zur weiteren Wasserversorgung wurde hier errichtet. Der Weg zur Bärenbastei führt in die Periode der frühneuzeitlichen Erweiterungen zur Zeit der Renaissance und des Barock.

Im Zweiten Burghof befanden sich die wirtschaftlichen Gebäude, heute sind dort unter anderem die Verwaltung der Kunstsammlungen, sowie zahlreiche Sammlungsbestände in den ehemaligen Versorgungs- und Verteidigungsanlagen untergebracht. © Claudia Lindenlaub-Sauer

Fürstenbau

 

Der prächtige Bau gehört im Kern zu den ältesten Bauten der Veste Coburg. An der Stelle des heutigen, sogenannten Fürstenbaus befand sich der Palas der Stauferzeit, von dem aber nach einem Brand im Jahre 1499 nur noch einige Pfeiler im Inneren des Gebäudes übrigblieben. Nach dem Wiederaufbau ab 1500 wurde das Gebäude bei den Aufenthalten der wettinischen Landesfürsten zu Wohnzwecken genutzt, ebenso später von den Herzögen und als Schloss der Kurfürsten von Sachsen weiter ausgebaut.

Seine heutige Gestalt erhielt der Fürstenbau zwischen 1910 und 1920, als er von dem Berliner Architekten Bodo Ebhardt umgebaut und als Wohnung für den letzten regierenden Herzog Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha eingerichtet wurde. Ebhardt ließ nahezu alle Mauern abtragen und erneuerte diesen Teil von Grund auf. Moderne Einbauten wie Heizung und Bäder sowie eine vollständige Elektrifizierung sollten den nötigen Komfort bieten. Deswegen ist es heute, obgleich es sich um den ältesten Teil der Veste Coburg handelt, der modernste Bau, was man unter anderem am Raumklima merkt. Die Fassadengestaltung im fränkischen Fachwerkstil stammt erst aus einer Restaurierungsphase zwischen 1906 und 1924. Die Obergeschosse stammen aus der Zeit des Wiederaufbaus nach 1500. Neben der Nutzung als Wohngebäude diente der Bau jetzt auch zu Repräsentationszwecken, zum Beispiel wurde die „Große Hofstube“ im ersten Stock als Fest- und Bankettsaal genutzt. Im 1. Obergeschoss befinden sich die Gästeräume, sowie die Wohnung des Hauslehrers und Hofpredigers der herzoglichen Familie von Sachsen-Coburg. Im 2. Obergeschoss waren die Wohnräume der herzoglichen Familie untergebracht, im 3. Obergeschoß darüber lagen die Räume und Zimmer der Bediensteten.

Der Reformator Martin Luther bewohnte 1530 mehrere Räume der Veste Coburg. Während des Augsburger Reichtags verfolgte er vom südlichsten Punkt des sächsischen Herzogtums die Verhandlungen. Da er unter Kirchenbann stand, konnte er selbst nicht nach Augsburg reisen. © fsHH

Lutherkapelle

 

Zu den wichtigsten Gebäuden der Burg gehörte auch die Burgkapelle. Vom Brand von 1499 in Mitleidenschaft gezogen, wurde sie mehrmals um- beziehungsweise aufgebaut. Die heutige Ausführung im neugotischen Stil geht auf die Renovierungsperiode am Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Allerdings legt das Verhältnis von Raumhöhe und zur Grundfläche nahe, dass sich zur stauferischen Zeit an dieser Stelle eine Doppelkapelle befand, wie sie zum Beispiel in Kaiserburgen in Nürnberg oder Eger zu sehen sind.

Die Ehemalige Schlosskapelle und Pfarrkirche, wurde bereits im 11. Jahrhundert erwähnt und ist den Heiligen Petrus und Paulus geweiht, die auch auf großen Fensterbildern mit ihren Attributen gezeigt werden. Sie grenzt direkt an den Fürstenbau an, durch den man auch in die kleine Kirche gelangt. Oberhalb der Kanzel befindet sich der von einem Atlanten getragene Prospekt einer Schwalbennestorgel nach einem Entwurf von Bodo Ebhardt, ausgeführt 1923 in einer Bamberger Möbelfabrik.

Auch die Fürstenloge zeugt vom mittelalterlichen Weltbild mit der bekannten Ständeordnung. Da die fürstliche Familie für viele Jahrhundert über dem Klerus stand, musste der Priester während der Predigt nach oben blicken, um diesen Status zu bestätigen. Auch Martin Luther hat während seines Aufenthaltes 1530 in der Veste Coburg hier mehrmals gepredigt. Zu jeder Burg gibt es zahlreiche Sagen, so auch zum Aufenthalt des berühmten Reformators in den ehrwürdigen Räumen der Anlage. Während des wegweisenden Reichstages in Augsburg, fand Luther in der Veste Coburg einen Zufluchtsort, von dem er die Verhandlungen in Augsburg verfolgen konnte und durch regen Briefwechseln mit Melanchton in Kontakt blieb. Er kam im Gefolge des sächsischen Herzogs nach Coburg und lebte für ein halbes Jahr in der Burg. Begleitet wurde er von seinem Freund Veit Dietrich und beschützt wurde er durch den Ritter Hans von Sternberg. Obwohl sich Luther oft über die zugige alte Burg beklagte und des Öfteren krank war, so war der Aufenthalt in der Veste doch fruchtbar für sein weiteres Schaffen. Es entstanden zahlreiche literarische Werke, weitere Bibelübersetzungen und bis heute sind original Schriften und Briefe Luthers vorhanden, unter anderem ein Brief an seinen Sohn Hänschen. Die Coburger Herzöge begannen recht bald mit dem Aufbau der sogenannten Autographen Sammlung, welche heute in der Coburger Landesbibliothek zugänglich sind.

Als Luther nun 1530 eifrig in seiner Studierstube in der Veste Coburg las, suchte ihn der Teufel in Gestalt einer Ratte zu stören. Doch er erkannte den Teufel und warf in seinem Zorn einen Schemel nach der Ratte. Da dem Tier durch den gewaltigen Wurf ein Bein zerschmettert wurde, so sann es auf Rache. Zur Mitternacht schlich es sich in die Kirche und fraß sich hinter der Sanduhr in das Futter der Kanzel ein. Als Luther am anderen Tag in der Kirche predigte, stellt er die Sanduhr ein, um nach dem Verrinnen des Sandes seine Predigt zu beenden. Da der Teufel aber nach Ablauf einer Stunde immer wieder die Sanduhr umdrehte, predigte Luther bis zum Untergang der Sonne. Als es nun in der Kirche zu dämmern begann und Luther die leere Kirche sah, da bemerkte er die Ratte. Er schlug mit der Faust nach dem Tier, welches mit einem Satz zur Kanzel hinabsprang. Da der Teufel durch das fortwährende Umwenden der Sanduhr bezwecken wollte, dass sich Luther zu Tode predigte, so muss er nun nach dem Fluch Luthers die Uhr ewig umdrehen. Unter der Kapelle befindet sich die ehemalige Krypta und weitere Räume, welche jedoch aktuell nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Im rechten Winkel grenzt nun die Steinerne Kemenate an den Fürstenbau.

Geheimgänge in mittelalterlichen Burgen sind bis heute ein spannendes Phänomen und interessieren nicht nur Wissenschaftler.

Steinerne Kemenate

 

Diese beinhaltet heute die große Hofstube, einen ehemaligen Bankettsaal, die Lutherstuben, das Jagdintarsienzimmer, die Gemäldesammlung und die ursprüngliche Küche im Untergeschoß, welche heute Wechselausstellungen zeigt. Die Bezeichnung „Kemenate“ stammt aus dem Lateinischen und kommt von „caminata“, was ein Gemach mit einem Kamin bezeichnet. Auch als „hohe Kemenate“, „weiße Kemenate“, „Bärenbau“ oder gar „Fürstenbau“ in den Quellen angeführt. Im Mittelalter war dieser Bereich vornehmlich den weiblichen Angehörigen der Herrscherfamilie vorbehalten.

Die Steinerne Kemenate ist ein Flügelbau, der die beiden Burghöfe trennt und im spätgotischen Stil gestaltet ist, er ist ein Zubau des frühen 14. Jahrhunderts und somit kein originaler Bestandteil der spätromanischen Burg. Die Steinerne Kemenate war leider auch vom Brand 1499 betroffen, der Vorgängerbau war noch aus Holz und brannte Weihnachten ab. Von 1501 bis 1504 entstand der rechtwinklige Bau der Kemenate. Im 17. Jahrhundert wurde eine Durchfahrt durch die Steinerne Kemenate in den anderen Burghof geschaffen, welche im 19. Jahrhundert wieder geschlossen wurde. Während der Renovierungen im 19. und 20. Jahrhundert wurde nur wenig an der Steinernen Kemenate verändert, unter anderem wurde ein neuer Dachtstuhl unter Ebhardt eingezogen, sowie ein steinerner Treppenturm an der Westfassade (Wirtschaftsburghof) errichtet. Das Dachgeschoss erhielt zwei ausgebaute Stockwerke, die teilweise als Gästezimmer zu Wohnzwecken hergerichtet wurden, ein Verbindungsbau führte zum ehemaligen Wehrgang, welcher heute eine Waffenausstellung mit dem Titel „Gebt Feuer“ beherbergt. 1901 wurde eine spätmittelalterliche Pietà in die Nische der Außenmauer eingesetzt.

Vom Lutherzimmer führt ein Wehrgang nördlich von dem früher als Bärenzwinger benutzten kleinen Hof zum ersten Geschoß des Kongreßbaus (1923 vollendet), in dem der geräumige Kongresssaal selbst einige dekorativ verwendete Sammlungsgegenstände enthält und darüber das Kupferstichkabinett eingerichtet wurde.

Zahlreiche prominente Besucher waren hier zu Gast, die alte Burg war jahrhundertelanger Schauplatz zahlreicher aufregender Romanzen und Dramen, bis ins 20. Jahrhundert erlebte die Veste Coburg eine wechselhafte Geschichte.

Heute beherbergt die Burganlage die Kunstsammlungen der Veste Coburg. Sie zählen zu den bedeutendsten kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen Deutschlands und gehen größtenteils auf den Kunstbesitz der Coburger Herzöge zurück. Das Museum umfasst ein Kupferstichkabinett, eine Jagdwaffen- und Gläsersammlung sowie eine Wagen- und Schlittensammlung und unzählige Rüstungen und sonstige Kunstgegenstände. Unter den Kunstwerken sind Gemälde von Lucas Cranach und der altdeutschen Malerei, wie Dürer, Grünewald, Holbein, sowie Plastiken von Tilman Riemenschneider oder Adriaen de Vries sind besonders bemerkenswert. Viele kulturelle Angebote ergänzen den visuellen Sammlungsbestand, für jung und alt gibt es Spannendes zu entdecken. Interaktive und pädagogische Angebote für Schulklassen und Familien bieten auch bei Regenwetter ein spannendes Ausflugsziel, weiter besteht sogar die Möglichkeit, den Kindergeburtstag in den ehemaligen Prachträumen zu feiern und als Ritter und Prinzessin einen Drachen zu finden und zu den Klängen mittelalterlicher Musik ein Tambourin zu basteln und zu speisen wie früher.

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